Das große Buch der Heilpflanzen

Mannfried Pahlow
Das große Buch der Heilpflanzen
Gesund durch die Heilkräfte der Natur
528 Seiten, Nikol, Sonderausgabe Hamburg 2013, ISBN 978-3-86820-191-8

Westdeutsches Standardwerk zum Thema

Wie kommt dieser Verlag zu seinen Produktpreisen? Wie können dicke Nachschlagewerke mit festem Einband (insgesamt ~1300 Gramm) neu billiger sein als manches Taschenbuch? Der Käufer freut sich natürlich …
Mannfried Pahlow (1926-2000) war bis 1991 praktizierender Apotheker. Sein 1979 erstmals veröffentlichtes Heilpflanzenbuch ist wohl bis heute das bekannteste westdeutsche Buch zum Thema überhaupt. Allerdings gab es populäre ostdeutsche Veröffentlichungen vorher. Bereits 1961 erschien Siegfried Börngens Heilpflanzenbuch. 1962 folgte das Heilpflanzenbuch von Friedrich Dörfler und Gerhard Roselt. An Informationsfülle übertraf Pahlow seine ostdeutschen Kollegen dann deutlich. Außerdem erwähnte er homöopathische Anwendungen. Manche Pflanzen halfen damit einfach gegen alles. Gleichzeitig meldete Pahlow durchaus Zweifel bei einigen überlieferten Wirkungen an. Die direkten DDR-Konkurrenzwerke erschien letztmals 1990 beziehungsweise 1993. Pahlow selbst stützte sich unter anderem auf Schriften der Pfarrer Sebastian Kneipp (1821-1897) und Johann Künzle (1857-1945).
Neben Einleitung und Register gibt es den Hauptteil “Einheimische Heilpflanzen” (208 Beschreibungen in alphabetischer Folge, Seiten 51-358), den Teil “Fremdländische Heilpflanzen” (56 Beschreibungen alphabetisch, Seiten 359-426) und den Teil “Heilpflanzen aus alten Arznei- und Kräuterbüchern” (144 Kurzbeschreibungen alphabetisch, Seiten 427-486). Die meisten Arten werden sowohl mit Foto als auch mit einer Zeichnung markanter Details wiedergegeben, wobei die Beschreibung zur zweifelsfreien Artbestimmung nicht immer genügen dürfte.
Insgesamt ist diese Sonderausgabe ein Schnäppchen, obwohl das Internet inzwischen manches ausführlicher erläutert. Man findet jedoch derzeit keine deutschsprachige WWW-Darstellung, die Heilpflanzenwissen ähnlich sowohl umfangreich als auch übersichtlich präsentiert. Wollte man ein einziges Heilpflanzenbuch besitzen, dann wäre Pahlows Bestseller immer noch eine hervorragende Wahl. Wirklich ein großes Buch!

Rucola

Echte Winterkresse (auch Barbarakraut) und Schmalblättriger Doppelsame (auch Stinkrauke) ähneln sich. Beide oft wild wachsende Arten werden unter dem Namen Rucola gehandelt. Während der Blüte nehmen die Blätter allerdings bitteren Geschmack an.

Hahnenfuß, Winterling und Scharbockskraut

Es gibt die Pflanzenordnung Hahnenfußartige (Ranunculales) und die Pflanzenfamilie Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) mit Dutzenden Gattungen, darunter die Pflanzengattung Hahnenfuß (Ranunculus) mit über 600 Arten. Der botanische Name leitet sich vom lateinischen Wort ranunculus für Fröschlein ab, da viele Hahnenfüße besonders an feuchten Standorten gedeihen. 
Uns erfreuen relativ zeitig im Jahr die gelben Blüten von Winterling (Ende Februar) und Scharbockskraut (Mitte April), welche zu den Hahnenfußgewächsen gehören, jedoch nicht zur gleichnamigen Gattung. 
Was man hierzulande volksläufig als Hahnenfuß bezeichnet, sind meistens der Kriechende Hahnenfuß und der Scharfe Hahnenfuß. Beide mit späterer Blütezeit (ab Mai) und längeren schlanken Stielen, die Laubblätter erinnern anders als bei Winterling und Scharbockskraut mit etwas Phantasie an Hahnenfüße. Alle Hahnenfußarten enthalten in unterschiedlicher Menge giftige Protoanemonine, die beim Trocknen abgebaut werden.
Erschwerend kommt bei der Artenbestimmung hinzu, dass manche Leute sich offenbar (zu sehr) auf unpräzise Apps verlassen. Und um die Verwirrung vollständig zu machen, gibt es noch den Ranunkelstrauch (Japanische Kerrie) aus der Familie der Rosengewächse.

Labkraut

Kletten-Labkraut kommt wieder als Wildgemüse und Heilpflanze in Mode. Anders als bei den glatten Blattquirlen des Waldmeisters sind diese hier mit Borstenhärchen besetzt.

Krokusse

Der Frühlings-Krokus, eine der bekanntesten Arten aus der Pflanzenfamilie der Schwertliliengewächse. Die Vegetation am Stadtrand von Berlin ist später dran als im Zentrum, je nach Lage kann das deutlich mehr als eine Woche sein.

PDF zur Hundspetersilie

Vorsicht! Da es unter Doldenblütlern sowohl viele Kulturpflanzen als auch tödliche Giftpflanzen gibt, haben wir ein Merkblatt dazu erstellt. Insbesondere kann man glattblättrige Petersilie (Petroselinum crispum) mit heimischer Hundspetersilie (Aethusa cynapium) verwechseln, deshalb wird in Hobbygärten bevorzugt krausblättrige Petersilie angebaut. Wenn Sie sich unsicher sind, sollten Sie die entsprechenden Pflanzen lieber nicht im Essen verwenden. Auch die für die Küche üblichen Petersilienarten sollten Sie übrigens ab der Blütezeit nicht mehr nutzen, da sich dann Apiol anreichert. Unser zweiseitiges PDF bieten wir hiermit zur freien Verfügung an: