Die Festung Nehaj (oder Nehajgrad) befindet sich nahe dem Ort Senj in Kroatien, Gespanschaft Senj. Das gut erhaltene Kastell war
Hauptsitz der Uskoken, einer militärischen Gemeinschaft.
Bei der Rekonstruktion der Festung 1965 fand man Reste einer Kirche des heiligen Jurai, die beim Türkenüberfall 1520 abgebrannt war und beim anschließenden Festungsbau noch weiter abgetragen wurde. Bei den Ausgrabungen fand man eine Tafel in glagolithischer Schrift aus der Zeit um 1100, die zu den ältesten kroatischen Schriftdokumenten zählt.
1539 wurde
Ivan Lenković Senjer Hauptmann. Er berichtete an den kaiserlichen Hof über den Zustand der Festungsanlagen der Region und trat für den Bau einer Festung auf dem Berg ein. Nach Bereitstellung der Gelder durch Kaiser Ferdinand I. begann 1558 der Bau der Anlage. Alle außerhalb der Stadt Senj gelegenen Gebäude wurden auf Befehl Lenkovićs abgerissen und das Material beim Festungsbau verwendet.
Die Anlage
hat einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von 23,5 m und eine Höhe von 18 m. Sie
steht auf dem 62 m hohen Felsenhügel Trbusnjak und ist genau gegen alle vier Himmelsrichtungen orientiert. In drei Wehrgeschossen sind 100 Schießscharten für Handfeuerwaffen und 11 Geschützscharten angeordnet. Im zweiten Wehrgeschoss und auf der Dachplattform ermöglichen vorkragende Halbtürme (Echauguette) allen vier Ecken die Bestreichung der Flanken. Im Inneren des Kastells gibt es einen kleinen Hof.
Quelle der letzten beiden Absätze: Wikipedia und eigene Recherchen
Die
Festung Nehaj befindet sich heute in staatlichem Besitz und dient als Museum und Ausflugsziel. In der renovierten Uskokenburg ist ein Museum eingerichtet.
Im kleinen
Innenhof befindet sich der Zisternenbrunnen, über dem drei steinerne Wappen zu sehen sind. Links steht das Wappen des Generals Ivan Lenkovic mit Erbauungsdatum, in der Mitte das Wappen des österreichischen Herrschers Ferdinand I., der damals die Regierungsgewalt über Senj hatte, und rechts das Wappen des Senjer Kapitäns Herbart Auersperg VIII.
Im
Erdgeschoss befand sich auf der rechten Seite die Feuerstelle. Hier befanden sich auch die Räumlichkeiten für die Soldaten und die Waffen. Auch kann man hier die Grundmauern der frühromanischen Kirche des Hl. Georg aus dem XI. Jh. sehen.
Im
ersten Obergeschoss befanden sich die Räumlichkeiten für die Offiziere und den Befehlshaber. Hier ist die Sammlung über die Senjer Uskoken untergebracht.
Im
zweiten Obergeschoss befanden sich elf Kanonen und Erklärungen zu den Wappen des städtischen Adels. Hier werden heutzutage namhafte kulturelle und musikalische Veranstaltungen und wissenschaftliche Symposien abgehalten.
Der Rundgang auf den
Mauerspitzen ist wegen seiner genialen Aussicht anziehend. Von hier aus konnten die Wachen alle Zugänge zur Stadt beobachten sowie Rauch- und Lichtsignale von ihren Verbündeten empfangen. Man sieht die Küste mit den Inseln Rab, Goli, Prvic, Cres, Krk die Berge des Gorski Kotar, den Berg Ucka, das Kapela- und das Velebit-Gebirge.
Quelle: Informationsschriften ortsansässiger Tourismusinitiativen
In Kapitel 21 des Buches erzählt der Fischer Gorian den Kindern die Geschichte von den Uskoken Posedaric und Desandic aus dem 16. Jahrhundert und ermahnt sie damit, Streitereien einzustellen und einander immer beizustehen.