Hundert Jahre nach Matúš Čák
III. Trenčiansky besaß Stibor von Beckov einen großen Teil des "Matteslandes", allerdings mit dem Unterschied, dass er zeitlebens ein treuer Untertan des ungarischen Königs war. Der ursprünglich polnische Adlige kämpfte für Sigismund von Luxemburg, welcher ihn ab 1388 mit großen Besitztümern und hohen Ämtern belohnte, und gehörte dem Drachenorden seit dessen Gründung an.
Sigismund berief ab 1408 ausgewählte katholische Adlige in eine "Societas Draconistarum", die in der Tradition der Kreuzzüge die erste Garde bei der Verteidigung des Christentums bilden sollte. Zu den bekanntesten Drachenrittern gehörten Oswald von Wolkenstein, "Draculas" Vater Vlad II. Dracul (der dadurch seinen Beinamen erhielt) und Alfons der Großmütige (König von Aragon, Katalonien, Valencia, Mallorca, Sardinien, Neapel und Sizilien).
Stibor wird als vielseitiger Mensch geschildert, der auch diplomatische Missionen wahrnahm und gemeinnützige Stiftungen gründete. Sein Sohn Stibor zo Stiboríc II. kämpfte für Sigismund vor allem gegen die Hussiten, dessen einziges Kind Catherine heiratete dann in das polnische Piasten-Geschlecht ein.
Eine bekannte Sage thematisiert den Tod Stibors auf der
Burg Beckov.
Während eines Gelages kam es dazu, dass ein Leibeigener sein Kind vor einem aufdringlichen Hund schützen wollte und Stibors Köter dabei ein Bein brach. Der betrunkene Herrscher befahl, den Vater den Felsen hinab zu werfen. Im Fall rief dieser "In einem Jahr und einem Tag!"
Stibor hatte das bereits vergessen, als er sich nach einem Jahr und einem Tag auf einer Rasenfläche der Burg ausruhte. Da biss ihn eine Viper in den Kopf, so dass er nichts mehr sehen konnte und an der selben Stelle des Felsens hinunterstürzte.
Seitdem ist Stibor in der Gegend als Gespenst aktiv.