Bratislava (1.-3. Tag)
lateinisch Istropolis, deutsch Pressburg oder Preßburg, ungarisch Poszony, zur Zeit des Großmährischen Reiches Brezalauspurc
Selbst unter den ernst zu nehmenden Hauptstädten Europas (wir vergleichen jetzt nicht mit Andorra) eine der kleineren, manchmal wegen der Nähe zur Hauptstadt Österreichs als "Vorort von Wien" bezeichnet. Sammelpunkt des Dritten Kreuzzuges, erste Universität (Academica Istropolitana) zur Zeit von Matthias Corvinus. Zwischen 1536 und 1783 war Bratislava die Hauptstadt von ganz Ungarn, beispielsweise wurde 1741 Maria Theresia im Martinsdom gekrönt. Plüschige Altstadt als Fußgängerzone, vier Donaubrücken. Burghügel seit der Steinzeit besiedelt, ab 1954 Wiederaufbau der Burg.
Hier abgebildet ist die "Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes" (sie erhielt 2012 ihren Namen aus der Zeit der Tschechoslowakei offiziell zurück) mit Martinsdom und Burg.
Kleine Karpaten
Malé Karpaty
Mit den Kleinen Karpaten beginnt der sich durch mehrere Länder erstreckende Karpatenbogen im Nordwesten an der Donau, um dann im Banater Gebirge wieder an der Donau im Süden zu enden. Die Kleinen Karpaten erreichen mit dem Záruby "nur" 768 Höhenmeter, ihre Hänge stellen allerdings das größte Weinbaugebiet des Landes dar. Unter gut betuchten Hauptstädtern ist es Trend, aus Bratislava hinaus ins Grüne zu ziehen und beispielsweise in Pezinok oder Modra ein Häuschen zu erwerben.
Das Keramik- und Weinbaustädtchen Modra
deutsch Modern, ungarisch Modor
Der Bau der Eisenbahnlinie im 19. Jahrhundert benachteiligte Modra gegenüber Pezinok, weil es nicht direkt angeschlossen wurde. Nur die Pflege einer speziellen, von den Habanern eingeführten Keramiktradition bremste den Verfall des Handwerks in Modra. Das Städtchen besitzt ein Regionalmuseum, drei Kirchen und ein Kastell.
Die Keramik- und Weinbaustadt Pezinok
deutsch Bösing, ungarisch Bazin
Gemessen am Verhältnis von Beteiligungen und Preisen bei Wettbewerben ist Pezinok der erfolgreichste Weinbauort der Slowakei, allerdings ist Pezinok mit 20 000 Einwohnern unter den landestypischen Weinbauorten auch der größte. Die Stadt besitzt vier Kirchen und ein Kastell, ein Weinbaumuseum und eine ständige Galerie naiver Kunst.
Schloss Smolenice
Das Schloss Smolenice steht anstelle einer älteren Burg, die durch die Kuruzenkriege stark beschädigt wurde und unter Napoleon ausbrannte. Seit 1777 besaß die Familie Pálffy das Anwesen, ab 1877 erfolgte ein Wiederaufbau.
Alte Mauern wurden weitgehend in die Neugestaltung einbezogen, das Ensemble besitzt einen markanten fünfeckigen Turm sowie schöne Gewölbe und Treppen.
1953 wurde es der Slowakische Akademie der Wissenschaften übergeben, in der Sommerzeit kann man an Führungen durch eine historische Ausstellung teilnehmen.
Angeblich liegt im Schlosspark der Räuber Hrajnoha (-1768), den man selbst nach seinem Tod so sehr fürchtete, dass sein Grab mit einem Felsen beschwert wurde. In Smolenice wurde Štefan Banič (1870–1941) geboren, der Erfinder des Fallschirmes, er führte seine Erfindung 1914 in Washington vor und lebte nach seiner Rückkehr in die Heimat 1920 bescheiden als Maurermeister,
Westlich des Ortes befindet sich die Tropfsteinhöhle Driny, die einzige Schauhöhle des "Matteslandes".
Die Bibersburg
Červený Kameň, übersetzt Rotenstein, deutsch meistens als Bibersburg bezeichnet
Častá, deutsch Schattmannsdorf
Das Bauensemble liegt in den Kleinen Karpaten südwestlich der Gemeinde Častá. Große Lagerräume mit einem bemerkenswerten Verteidigungssystem wurden im 16. Jahrhundert nach einem Konzept des Renaissance-Künstlers Albrecht Dürer errichtet. Der seit Jahrzehnten bestehende Museumsbetrieb wurde zuletzt um die Rekonstruktion eines französischen Parks erweitert.
Častá besitzt eine bunte Multikulti-Vergangenheit mit vielfältigem Gewerbe. Die gotische Emmerichkirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.