ein lieblicher Kalksteinhügel mit bunten Blümchen und phantastischem Rundblick, früher Sitz der Jungfrauen-Mörderin Elisabeth Báthory

Empfehlenswerte Belletristik

Ziel der Maßnahme war es, diejenigen ausfindig zu machen, die mit der Durchführung der Maßnahme nicht einverstanden waren, und Maßnahmen zu ergreifen.
Alexander Sinowjew

Reiseberichte siehe unter Sachliteratur, auch wenn sie manchmal eine hohe stilistische Qualität aufweisen.

Slawische Schriftsteller

  • “Le manuscrit trouvé à Saragosse” (deutsch “Die Abenteuer in der Sierra Morena” oder “Die Handschrift von Saragossa”) wurde von einem hochstehenden Polen in französicher Sprache verfasst. Der reiselustige Historiker Jan Potocki wirbt mit seiner kunstvoll verschachtelte Rahmenhandlung für Toleranz fast schon im heutigen Sinne einer sich gegenseitig bereichernden Multikulti-Gesellschaft. Freitod 1815.
  • Wassili Trofimowitsch Nareshnys Hauptwerk sind "Die Abenteuer des Fürsten Gawrila Simonowitsch Tschistjakow" (1814, erste unverstümmelte Veröffentlichung 1938). Die kunstvoll verschachtelte Rahmenhandlung beinhaltet alle menschlichen Gefühle bis zur Erotik, sie endet mit einem Happy-End, indem sich handelnde Personen verschiedener Ebenen begegnen. Das von Stoffen der Antike und Schelmenromanen der Renaissance inspirierte Sittengemälde enthält jede Menge Obrigkeitskritik, wurde aber besonders deshalb angefeindet, weil ein Jude eine der sympathischsten Gestalten der Handlung ist.
  • Die Versdichtung "Pan Tadeusz" (1834, Online-Text) von Adam Mickiewicz ist das Nationalepos der Polen. 
  • Nikolai Wassiljewitsch Gogols literarische Hinterlassenschaft ist überschaubar, aber gewichtig. Der kritische und selbstkritische Geist sicherte sich mit einer Mischung von Erdverbundenheit und Aufsässigkeit einen Platz am Stammtisch der Weltliteratur, vor allem verehren ihn die Ukrainer. Unsere besonderen Empfehlungen sind sein erster Erzählungsband "Abende auf dem Vorwerk bei Dikanka" (1831/32) sowie das sarkastische Bühnenstück "Der Revisor" (1835). "Die Toten Seelen" (1941) ist ein Roman über einen Geschäftemacher, der Gutsbesitzern noch nicht offiziell abgemeldete Leibeigene abkauft und mit diesen Angaben ähnlich wie bei heutigen Wirtschaftssubventionen bestimmte Vergünstigungen abschöpft.
  • Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Debüt "Arme Leute" (1846) feierte die zeitgenössische Kritik als Geniestreich. 1847 trat er einem Kreis von Revolutionären bei und wurde 1849 zum Tode verurteilt. Auf dem Richtplatz begnadigte ihn der Zar zu vier Jahren Zwangsarbeit in Sibirien mit anschließender Militärdienstpflicht. Die Erlebisse dort verarbeitete er in "Aufzeichnungen aus einem Totenhaus" (1860). Während seiner Europareise von 1862 bis 1871 ruinierte sich "Der Spieler" (1866) in den Casinos am Rhein. "Die Brüder Karamassow" (1880) erschien als letzter von insgesamt 14 Romanen.
  • Der Russischer Satiriker Michail Jewgrafowitsch Saltykow-Schtschedrin wurde bekannt durch die Kunstmärchensammlung "Die Tugenden und die Laster" (1882) sowie drei Romane ("Geschichte einer Stadt", "Die Herren Taschkenter", "Die Herren Golowljow").
  • Von Pavol Orszagh (Pseudonym Hviezdoslov) liegen leider kaum deutsche Übersetzungen vor. Sein Versroman "Die Förstersfrau" (1884) spielt in der Region Orava und gehört zu den wichtigsten Werken der slowakischen Literatur.
  • Jaroslav Hašek wurde berühmt durch den im Todesjahr 1923 noch unvollendeten Roman "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk", inzwischen mehrmals verfilmt. Ist Schwejk wirklich so einfältig oder macht er sich durch Übertreibungen ständig über die Welt lustig?
  • "Geschichten aus Odessa" (1931 zum Buch zusammengefasst) ist das für Touristen wohl interessanteste Werk Isaak Babels.
  • Karel Čapek erfand nicht nur das Wort Roboter, von "Die Sache Makropulos" 1920 bis "Der Krieg mit den Molchen" 1936 verwendete er viele phantasievolle Ideen als roten Faden für seine Stücke. Ohne Science-Fiction-Humor kommt die 1933/34 geschriebene "Noetische Trilogie" ("Hordubal", "Meteor", "Ein gewöhnliches Leben") aus, hier grübelt der Autor mit viel psychologischen Gespür über die Grenzen der Erkenntnis und die Rolle des Zufalls. Co-Autor und Illustrator einiger Werke war sein älterer Bruder Josef, der zur Nazizeit im Konzentrationslager starb.
  • Michail Afanassjewitsch Bulgakow lebte ab 1921 in Moskau, viele seiner Werke durften erst Jahrzehnte nach seinem Tod erscheinen, darunter der absurde Faust-Roman "Der Meister und Margarita" (erste vollständige Veröffentlichung 1968).
  • Isaak Emmanuilowitsch Babels Novellenzyklus "Reiterarmee" (1926) gilt als Klassiker des Realismus, reizvoll sind auch die "Odessaer Geschichten" (1921-24) über das Leben im Judenviertel Moldavanka seiner Heimatstadt, der Autor geriet jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ins Schußfeld Stalins.
  • Arkadi Petrowitsch Gaidars Jugendbücher dagegen bewegten sich im Rahmen der Sowjetideologie. Die Pfadfinder bei "Timur und sein Trupp" unterstützen vor allem die Familien von an der Front kämpfenden Männern.
  • Der Jornalist Kamil Zeman (Pseudonym Ivan Olbracht) entwickelte sich im Realsozialismus zum Betonkopf, seine früheren Werke verdienen aber mehr Beachtung. "Der Räuber Nikola Schuhaj" (1933), "Berge und Jahrhunderte" (1935), "Die traurigen Augen" (1937).
  • Jewgeni Lwowitsch Schwarz wurde bei uns vor allem durch Bühnenstücke wie "Der Drache" (1943) bekannt.
  • Der Serbe Ivo Andrić wurde 1945 mit der "Bosnischen Trilogie" ("Die Brücke über die Drina", "Das Fräulein", "Wesire und Konsuln") bekannt. Literaturnobelpreis 1961.
  • Anna Andrejewna Achmatowa (eigentlich A. A. Gorenko) war die wichtigste russische Lyrikerin des letzten Jahrhunderts, Mutter des unter Stalin arg drangsalierten Historikers Lew Nikolajewisch Gumiljow. "Abend" (1912), "Aus sechs Büchern" (1940), "Poem ohne Held" (1963).
  • Weltberühmt wurde Boris Leonidowitsch Pasternak durch den 1957 in Italien erschienen Roman "Doktor Schiwago", die Hollywood-Verfilmung gewann 1966 fünf Oscars. Literaturnobelpreis 1958 den er unter dem Druck der Sowjetdiktatur ablehnte.
  • Gibt es etwas typisch slawisches an dem erfolgreichen polnischen Science-Fiction-Autor Stanisław Lem? Da findet man gerade mal seine Lemberger Kindheitserinnerungen "Das hohe Schloß" (1966), ansonsten seien hier besonders "Die Sternentagebücher des Weltraumfahrers Ijon Tichy" (1961) und "Der Unbesiegbare" (1967) empfohlen. Scharfsichtig sah Lem viele Entwicklungen voraus, insbesondere Risiken komplexer Technologien.
  • 1969 erschien Bora Ćosićs Meisterstück "Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution", ein Belgrader Jugendlicher blickt hier in den vierziger Jahren auf seinen Alltag, berichtet über bedeutende Ereignisse zwischen Faschismus und Kommunismus sowie über private Banalitäten im gleichen Tonfall.
  • Der 1976 in Lausanne veröffentlichte Roman "Gähnende Höhen" des russischen Dissidenten Alexander Alexandrowitsch Sinowjew ist arm an Handlung, jedoch voll von skurillen und symbolverbrämten Anspielungen auf den Alltag im Realsozialismus.
  • Iva Pekárkovás "Truck Stop Rainbows" (1992) beschreibt in Anlehnung an Jack Kerouac die Befindlichkeiten einer Prager Studentin, die in der Endphase des Realsozialismus durch das Land trampt.
  • Der ukrainische Schriftsteller Juri Igorjewitsch Andruchowitsch ist eine der wichtigsten intellektuellen Stimmen seines Landes. In deutscher Übersetzung erhältlich sind seine Essay-Sammlungen "Das letzte Territorium" (2003) und "Mein Europa" (2004) sowie die Romane "Zwölf Ringe" (2003) und Perversion (2011).
  • Bekanntester zeitgenössischer Romancier Bulgariens ist Georgi Georgiew Gospodinow mit "Natürlicher Roman" (1999) und "Physik der Schwermut" (2011).

Nordische Schriftsteller

  • Etwas zäh zu lesen, aber für Finnland-Freunde sehr aufschlußreich ist das vom Arzt und Sprachforscher Elias Lönnrot in fast 23000 Versen aus mündlichen Überlieferungen zusammengetragene Nationalepos "Kalevala" (Urfassung 1835).
  • Den norwegischen Dramatiker Henrik Johan Ibsen kennt man vor allem vom philosophischen Märchen "Peer Gynt" (1867, Online-Text), welches unter anderem die Komponisten Edvard Grieg und Werner Egk inspirierte, sowie von Dramen über das Bürgertum seiner Zeit ("Nora oder ein Puppenheim", "Die Wildente", "Hedda Gabler").
  • Tja, soll man hier Bram Stokers Vampirklassiker "Dracula" (1897) als Resultat von Recherchen über Transsilvanien angeben?
  • Die Handlungen des isländischen Nobelpreisträgers Halldor Laxness bauen oft auf alten Sagenstoffen auf, in "Die glücklichen Krieger" ("Gerpla") wurden 1952 die traditionellen Ideale der Normannen auf besonders allgemeingültige, satirisch-respektlose Art hinterfragt. Literaturnobelpreis 1955.
  • Zu den populärsten Kriminalautoren des letzten Jahrhunderts zählte das schwedische Ehepaar Per Fredrik Wahlöö und Maj Sjöwall, auch wegen einiger Verfilmungen, die aber nicht die Qualität der Bücher erreichten. Wahlhöö war Polizeireporter und veröffentlichte zunächst einige Romane allein, bevor im ersten gemeinsamen Roman mit Sjöwall "Die Tote im Götakanal" (1965) der Kommisar Martin Beck auftaucht, welcher auch in den folgenden neun Büchern ermittelt. Die Autoren gelten als Begründer des sogenannten Sozialkritischen Schwedenkrimis.
  • Das Volk der Tschuktschen umfaßt etwa 12000 Menschen, Juri Rytcheu ist ihr einziger Schriftsteller. Er wurde 1930 in Uelen geboren, wo man von Sibirien aus schon Alaska sehen kann. "Die Reise der Anna Odinzowa", "Die Suche nach der letzten Zahl", "Wenn die Wale fortziehen", "Der letzte Schamane".

Ostpreußische Schriftsteller

  • Viele Schriften Marion Gräfin Dönhoffs widmen sich ihrer alten Heimat, beipielsweise "Kindheit in Ostpreußen" (1988).
  • Siegfried Lenz wuchs als Deutscher in Masuren auf, wo auch viele seiner Erzählungen und Romane spielen, die warmherzig und unaufdringlich Probleme der Schuld und der Vereinsamung behandeln. "So zärtlich war Suleyken" (1955), "Heimatmuseum" (1978).

Galizien- und rumäniendeutsche Schriftsteller

  • Heutzutage gilt Leopold Ritter von Sacher-Masoch vor allem sozusagen als Erfinder des Masochismus. Dieser Begriff resultiert aus der innerhalb seines Gesamtschaffens eher unbedeutenden Novelle "Venus im Pelz" (1870, Online-Text). Der Autor wehrte sich vergebens gegen das vom Psychater Richard von Krafft-Ebing kreierte Wort. Sacher-Masoch war zunächst Professor für Geschichte an der Lemberger Universität. In vielen Büchern schilderte er das jüdische Leben in Galizien.
  • Der evangelische Pfarrer Eginald Schlattner schildert in seinen Romanen den Alltag Rumäniens einschließlich der perversen Landespolitik um 1950 herum. "Der geköpfte Hahn" (1998), "Rote Handschuhe" (2000), "Das Klavier im Nebel" (2005).

Jüdische Schriftsteller

  • Karl Emil Franzos erzählte aus der Welt des jüdischen Ostens, durch seine Novellen bekam die Literatur der Bukowina überregionale Bedeutung.
  • Kaum jemand kennt heute noch Fritz Mauthner, dessen Erzählung "Vom armen Franischko" (1879, Online-Text) viel Sympathie mit den untersten Schichten der Slowakei zeigt. Hauptfigur ist ein heranwachsender Kesselflicker, der aus Naivität sogar seinen Gefängnisaufenthalt mit regelmäßigen Mahlzeiten als Belohnung interpretiert.
  • Schalom Rabinowitsch (Pseudonym Scholem Alejchem) wurde in Perejaslaw-Chmelnizkij geboren. In seinem Schaffen lebt der jüdische Osten fort. Die "Geschichten des Milchhändlers Tewje" (1894, Online-Text) dienten als Vorlage des erfolgreichen Musicals "Fiddler On The Roof".
  • Auch Schalom Asch schildert in seinen Dramen, Romanen und Erzählungen den jüdischen Osten, beginnend mit "Der Gott der Rache" (1907). In seinem Spätwerk finden sich Biographien über Jesus, Maria und Paulus, die zur Versöhnung zwischen Christentum und Judentum beitragen sollten.
  • Joseph Roth wuchs im langweiligen Städtchen Brody bei Lemberg auf, das beginnend mit "Hotel Savoy" (1924, Online-Text) für viele seiner Bücher den Hintergrund bildete. In der österreichisch-ungarischen Vielvölkermonarche fühlte er sich heimisch, weil man dort gleichzeitig "ein Patriot und ein Weltbürger" sein konnte. Seine bekanntesten Romane sind "Radetzkymarsch" (1932, Online-Text) und "Die Kapuzinergruft" (1938, Online-Text), auch in der Erzählung "Die Legende vom Heiligen Trinker" (1939, Online-Text) verarbeitete er eigene Erlebnisse.
  • Isaac Bashevis Singer wuchs als Sohn eines Rabbiners in Warschau auf. 1935 emigrierte er in die USA. Der produktive Autor hinterließ ein breites Spektrum von Familienchroniken bis zu Kindermärchen. Literaturnobelpreis 1978. In seiner Erzählung "Jentl der Talmudstudent" beschrieb er am Vorbild seiner Schwester Hinde Esther Kreitmann die strengen Grenzen für Frauen in der jüdischen Gesellschaft. Daraus machte Barbara Streisand (hier gleichzeitig Hauptdarstellerin, Sängerin, Regisseurin und Produzentin) den Hollywood-Erfolg "Yentl" (1983).
  • Paul Anschel (Pseudonym Paul Celan) überlebte als einziger seiner Familie die Arbeitslager der Kriegszeit, das erklärt seine düster-deprimierte Lebenshaltung. Der Lyriker von behrrschte mehrere Sprachen sehr gut, aber nicht das in seinem Elternhaus verpönte jiddisch. 1948 ging er nach Paris, wo er 1970 den Freitod wählte.
  • Etwa zur gleichen Zeit lebte die Golda Malka Aufen (Pseudonym Mascha Kaléko), die von Berlin aus als einzige Frau die sogenannte Neue Sachlichkeit in der Literatur mitbestimmte.
  • Der wichtigste Vertreter der modernen jiddischen Literatur in der Republik Moldau war Yechiel Shraibman.

Ungarische Schriftsteller

  • Die Rolle Mór Jókais (Móricz Jókay von Ásva) in der ungarischen Nationalliteratur kann man etwa mit der Theodor Fontanes vergleichen, zudem betätigte er sich zeitlebens politisch und war Herausgeber eines Satireblattes.
  • Zu den Nationalhelden Ungarns zählen die beiden früh verstorbenen Lyriker Sándor Petőfi (1823-48) und Attila József (1905-37).
  • Im Rahmen der "Europäischen Kulturhauptstadt 2013" erhielt der in Košice geborene Sándor Márai (eigentlich S. Grosschmid) einen Popularitätsschub, empfehlenswert vor allem seine "Bekenntnisse eines Bürgers".
  • Imre Kertész wurde vor allem durch seine Prosa über den Holocaust bekannt. Literaturnobelpreis 2002.

Multikulturelle Geschichten

  • Mit dem Roman "Max Havelaar" (1860, Online-Text) schuf Eduard Douwes Dekker (Pseudonym Multatuli) nicht nur einen Klassiker der niederländischen Literatur, sondern die wohl bekannteste zeitgenössische Analyse über die Kolonialzeit.
  • Von Jules Vernes die ganze Welt umfassenden Abenteuerromanen spielen "Das Karpatenschloss" (1862, illustrierte PDF-Ausgabe) in Transsilvanien, "Michel Strogoff" (1876, Der Kurier des Zaren) in Sibirien und "Der Donaulotse" (1908, Die schöne gelbe Donau) in Bulgarien.
  • Eric-Emmanuel Schmitts "Monsieur Ibrahim und die Blumen des Korans" von 2001 ist eine schnell gelesene Erzählung voller Poesie und Lebensweisheit über die Freundschaft zwischen einem jüdischen Jungen und einem türkischen Kleinhändler.

Niveauvolle Blödeleien

  • Jonathan Swifts "Gullivers Reisen" (The travels into serveral remote nations of the world in four parts by Lemuel Gulliver) sind in den kompletteren Fassungen eindeutig kein Kinderbuch, sondern eine beißende Politsatire. Der Autor spiegelt gesellschaftliche Auswüchse und menschliche Unzulänglichkeiten, das Themenspektrum reicht von Kriegsführung bis zu Syphilis und Kastration. Eine Urfassung wurde 1726 veröffentlicht, 1735 und sogar noch 1896 tauchten vorher gestrichene Passagen in vollständigeren Buchausgaben auf. Allgemein bekannt sind entschärfte Fassungen der ersten beiden Reisen, in welchen es den Titelhelden in ein Land der Zwerge (Lilliput) und in ein Land der Riesen (Brobdingnag) verschlägt.
  • 1809 erschien die hierzulande viel zu wenig bekannte "Diedrich Knickerbockers humoristische Geschichte der Stadt New York" (Online-Text) von Washington Irving. Berühmt wurde der Autor später vor allem als "Vater der amerikanischen Short Story" aufgrund seiner kurzweiligen Pseudosagen wie "Rip van Winkle" oder "Legende von der Schläfrigen Schlucht". Die Geschichtsschreibung über New York behandelt die Anfänge bis zu den drei holländischen Gouverneuren einschließlich Peter Stuyvesants. Einige historische Unkorrektheiten werden wettgemacht durch einen unvergleichlichen selbstironischen Plauderton. Durch Überspitzungen wird unser moderner Zivilisationsbegriff hinterfragt.
  • 1980 ist allen ernsthaften Najadologen (Nixenkundlern) als Jubeljahr in Erinnerung. Das "Praktische Bestimmungsbuch der estnischen Nixen" von Enn Vetemaa erhob die Najadologie endlich in den Rang einer seriösen Wissenschaft. Besonders liebenswert sind die Neckische Flachsblonde (Linicomata hilaris, Familie Schönhaarige) und die Kinderliebe Heulsuse (Lamentosa paidiphila, Familie Lauthalsige). Mit Erlebnisberichten von Forschern sowie einer Anleitung zur Beobachtung und Beringung von Nixen.
  • Ein sehr ungewöhnliches Werk schuf Aka Morchiladze 2004 mit "Santa Esperanza". So heißt eine fiktive Insel im südöstlichen Schwarzmeer. Die georgische Mentalität dominiert ein Gemisch verschiedener Kulturen. 32 Heftchen mit einer zusätzlichen "Gebrauchsanweisung" in einer Samthülle schildern verschiedene Sichten auf das Inselleben. Setzt gewisse Vorkenntnisse zur Geschichte der Gegend oder zumindest etwas Einfühlungsvermögen voraus.