Alleen gehören zu den schönsten Erlebnissen in unseren Kulturlandschaften. Belege für Baumpflanzungen an Straßen gibt es schon seit der Antike. In der Osthälfte Europas trifft man auf die meisten Alleen in Nordostdeutschland und Polen sowie in Moldova.
Die Bundesländer Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern beherbergen über die Hälfte der Alleen Deutschlands. Ebenso wie die Alleen vieler Regionen Polens gehen diese Bestände auf Gepflogenheiten in Preußen zurück. In einigen alten Alleen berühren sich sogar die Kronen beider Baumreihen und bilden majestätische Gewölbe. Viele Protestaktionen von Anwohnern bei beabsichtigten Baumfällungen belegen die Verbundenheit der Bürger mit ihren Alleen. Dennoch werden sie bei der heutigen Verkehrsgestaltung nur unzureichend berücksichtigt. In den Bundesländern der alten BRD forcierte vor allem der ADAC mit seiner "freien Fahrt für freie Bürger" eine fast vollständige Alleenbeseitigung.
Einen anderen Ursprung haben die endlosen Walnussbaumalleen Moldovas. Sie wurden schlicht als Proviantquelle angelegt und entwickelten sich inzwischen zu einem Symbol des Landes. Von Feldwegen bis zu den wichtigsten Verkehrsadern findet man Nussbäume am Straßenrand.