Kann man Ortsbeschreibungen bei Homer, im Nibelungenlied, in der Edda und in der Kalevala als Vorläufer von Reiseberichten ansehen?
- Über seinen Aufenhalt in China von 838 bis 847 führte der japanische Buddhist Ennin (Adelsname Jikaku Daishi) genaue Tagebuchaufzeichnungen.
- Eigentlich unbegreiflich, dass der flämische Franziskaner Willem van Rubroeck (Wilhelm von Rubruk), welcher kurz vor Marco Polo beim Grosskhan der Mongolen war, dessen Bericht von vielen für literarisch besser und fachlich genauer angesehen wird, heute fast unsichtbar im Schatten des Italieners steht.
- Der Berber Abu Abdullah Muhammad ibn Battuta legte zwischen 1325 und 1353 angeblich 120000 Kilometer zurück, deutsche Übersetzungen seiner Schriften gibt es aber erst seit etwa 100 Jahren.
- Bernhard von Breidenbach verlegte nicht nur das erste gedruckte Kräuterbuch in deutscher Sprache, sondern 1486 auch sein illustriertes Tagebuch einer Pilgerreise nach Jerusalem in lateinisch.
- Der Türke Evliya Çelebi veröffentlichte zwischen 1630 und 1672 siene Reiseberichte Seyahatnâme in 10 Bänden, schmückte allerdings manches zu phantasievoll aus.
- Matthäus Merians "Topographia Germaniae" zeigt ab 1642 Kupferstiche mit Stadtansichten, die Texte schrieb Martin Zeiller, Merians Söhne Matthäus und Caspar erweiterten das Werk von 16 auf 30 Bände.
Seumes Wanderungen vor über 200 Jahren inspirieren bis heute viele Menschen.
- Friedrich Christian Delius´ Erzählung "Der Spaziergang von Rostock nach Syrakus" beruht auf den tatsächlichen Erlebnissen des DDR-Kellners Klaus Müller, der nach langen Vorbereitungen 1988 das Land für einige Monate zwecks einer Bildungsreise "illegal" verlässt.
- Durch seine Fußwanderung 2001 von Berlin nach Moskau wurde Wolfgang Büscher einem breiten Publikum bekannt.